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Swiss Journal of Geosciences
120 years of georesources research in Switzerland: the Swiss Geotechnical Commission (1899–2018)
L. Nibourel1  D. Fulda1  S. Heuberger1  M. G. C. Vernooij2 
[1] ETH Zurich, Department of Earth Sciences, Georesources Switzerland Group;ETH Zurich, Office of Research;
关键词: Swiss georesources;    Raw materials;    History of science;    19th–20th century;    Applied research;    SGTK;   
DOI  :  10.1186/s00015-022-00410-3
来源: DOAJ
【 摘 要 】

Zusammenfassung Geologische Landesdienste haben ein breites Aufgabenspektrum: Sie kartieren die Geologie des Landes und evaluieren das Potential der Georessourcen für metallische Erze, Industrieminerale, Zementrohstoffe, Beton-Zuschlagstoffe, geothermische Energie, fossile Brennstoffe und Grundwasser. In Europa gründeten die meisten Länder um die Mitte des 19. Jahrhunderts nationale geologische Landesdienste, um sich einen Überblick über die geologischen Ressourcen zu verschaffen, die sie abbauen und verwenden wollten. In dieser Zeit löste die industrielle Revolution in der Schweiz einen enormen Bedarf an Infrastruktur und Energierohstoffen aus. Als die Nationsbildung durch die 25 Kantone 1848 zur Gründung des Schweizer Bundesstaates führte, gab es noch keine nationale Institution für Georessourcen. Der Schweizerische Geologische Landesdienst, die “Landesgeologie”, wurde erst 138 Jahre später, 1986, gegründet. Wie hat die Schweiz ohne eine solche Organisation das Land kartieren, Abschätzungen des Ressourcenpotentials durchführen und Grundlagedaten für die Raumplanung bereitstellen können? Dieser Artikel zeigt die Entwicklung der Schweizer Institutionen auf, die sich der Erforschung der geologischen Ressourcen gewidmet haben, mit Fokus auf der Schweizerischen Geotechnischen Kommission (SGTK, 1899–2018). Aufgrund der geringen finanziellen Mittel konnten keine langfristigen, landesweiten Untersuchungsprogramme durchgeführt werden. Insgesamt wurde der Fokus der Kommission vor allem durch äussere gesellschaftliche und politische Faktoren bestimmt. Der Erste Weltkrieg zum Beispiel reaktivierte die Suche und den Abbau von Kohle. Vor und während des Zweiten Weltkriegs verlagerte sich der Schwerpunkt vorübergehend auf die Öl- und Gasexploration. Nach 1970 gab es keinen klaren Forschungsschwerpunkt mehr, aber die SGTK war an mehreren angewandten Forschungsprogrammen und Kooperationen mit verschiedenen Industriepartnern beteiligt. In diesem Beitrag rekonstruieren wir die Entwicklung des Untersuchungsprogramms der SGTK einschliesslich der damit verbundenen finanziellen und organisatorischen Aspekte und diskutieren den Einfluss der föderalistischen Struktur der Schweiz. Die Geschichte der SGTK stellt ein Beispiel dafür dar, wie eine Nation ihre geologischen Untersuchungsaktivitäten in (anfänglicher) Abwesenheit eines geologischen Landesdienstes und ohne grosse Kohlenwasserstoff- und Metallerz-Vorkommen und einer entsprechend bedeutenden Bergbauindustrie bewältigte. Es zeigt sich auch, dass flexible, projektbezogene Forschung vorteilhaft sein kann, da sie kurzfristig auf aktuelle Herausforderungen reagieren kann. Auf diese Weise konnte die Kommission den anfangs fehlenden geologischen Landesdienst bis zu einem gewissen Grad ersetzen, wie zahlreiche SGTK-Monographien zeigen, die auch 100 Jahre nach ihrem Erscheinen noch wichtige Referenz-Publikationen sind.

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